Die Überlegungen zum Tempomaten...

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Skayo
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Die Überlegungen zum Tempomaten...

Beitrag von Skayo »

So, jetzt mach ich hier mal den Fred auf, wenn wir in einem anderen ja eh darüber diskutieren :)

Der Starlet hat ja bekanntlich keinen Tempomat verbaut und es gab auch keinen als Option. Soweit mir bekannt ist noch nicht einmal in Übersee. Daher bin ich vor schon einiger Zeit auf die Idee gekommen, dass es doch nicht so schwer sein dürfte, einen selbst zu entwickeln und dann auch zu bauen. Zuspruch habe ich bereits von Sterni erhalten, der wohl gerne einen für seine Kisten hätte und natürlich bin auch ich nicht abgeneigt von dem Gedanken, auf langen Fahrten den Fuß mal etwas zu entspannen.

Nun gibt es natürlich einige Fragen zu klären, neben der Konstruktion auch rechtliche, denn ob ein solcher Eigenbau überhaupt zulässig wäre, das lässt sich schwer aus dem Internet erlesen. Jede Suche führt einen nur zu Unfällen mit ein paar... gelinde gesagt nicht sonderlich mit Hirn gesegneten Menschen, die einen Stock oder ähnliches auf das Gaspedal montierten. Doch um solche Sachen soll es gar nicht gehen sondern einen echten, möglichst sicheren und universellen Tempomaten, der leicht zu installieren ist. Vorhandene Nachrüstsätze sind alle recht teuer und ein solches Projekt kann auch einiges an Spaß machen.

Da ich schon einige Zeit darüber nachdenke kamen dabei schon recht konkrete Ideen rum, welche ich mal grob erklären möchte;
Der Starlet hat fast alle nötigen Signale bereits: Aktuelle Geschwindigkeit (Tacho), Drehzahl (Motorsteuergerät/Kurbelwellensensor), Drosselklappenposition (DK-Potentiometer) und Bremsbetätigung (Bremslichtschalter). Zusätzlich wären natürlich Informationen nützlich, aber nicht unbedingt zwingend notwendig: Motorkontrollleuchte, Kupplungsbetätigung und eingelegter Gang beim Automatik.
Ausgang soll lediglich auf zwei Arten erfolgen: Modifikation der Drosselklappenposition und Ausgabe des Status des Tempomaten (LED ob aktiv oder nicht)
Steuerung durch den Fahrer wäre dann wie folgt (Erweiterung später möglich): 1. Knopf drücken -> Aktuelle Geschwindigkeit halten. Erneutes Drücken setzt dies neu!
2. Knopf -> Tempomat schaltet sich sofort ab.
Bremse betätigen -> Tempomat schaltet sich sofort ab.
Kupplung betätigen -> Tempomat schaltet sich sofort ab.

Die Funktionsweise habe ich mir wie folgt vorgestellt:
Drückt der Fahrer den Knopf zum einschalten des Tempomaten geht schaltet ein Relais den Strom zu der Steuereinheit und gleichzeitig geht ein Signal an den Mikrocontroller. Wenn er bisher Stromlos war, startet die Steuereinheit darauf hin und ließt für einen Bruchteil einer Sekunde die Geschwindigkeit ein (Geschwindigkeitsmessung muss bauartbedingt über einen Zeitraum erfolgen und kann keine Momemtaufnahme sein. Gleiches gilt für die Drehzahl.) Diese Geschwindigkeit (V_soll) wird im Zwischenspeicher abgelegt und der Start fortgesetzt. Auch die Drehzahl wird abgespeichert (RPM_alt). Nun geht der Fahrer vom Gas (oder hält es bei, dies spielt keine Rolle) und das Fahrzeug verliert an Geschwindigkeit. Die Steuereinheit kontrolliert die aktuelle Geschwindigkeit (V_ist) und vergleicht diese mit der im Speicher abgelegten. Ist V_ist < V_soll, stellt der Tempomat die DK gemächlich auf offen. Nach jeder Adjustierung wird V_ist aktualisiert und abgeglichen. Nähert sich V_ist V_soll an (Unterschied nur noch wenige km/h) werden die Schritte zur Adjustierung immer kleiner. Es soll versucht werden V_soll niemals zu überschreiten. Wurde die Geschwindigkeit auf 1-2 km/h genau erreicht, soll R_dk abgespeichert werden als R_dkalt. Im weiteren Verlauf wird R_dkalt immer als Ausgangswert angenommen um von dort aus die Drosselklappe weiter zu öffnen und zu schließen, je nachdem ob V_ist > V_soll oder < V_soll ist.
So ganz bin ich mit dem Ablauf noch unzufrieden... Zu viele Dinge sind nicht genau spezifiziert, ich hoffe da könnt ihr noch Inputs liefern.

Desweiteren soll die Drehzahl (RPM) überwacht werden. Steigt RPM innerhalb eienr halben Sekunde beispielweise um 500 an ohne dass sich die Geschwindigkeit erhört, so soll der Tempomat das Killsignal aussenden und damit das Relais abschalten.

Sowohl der Knopf zum deaktivieren, als auch der Bremslichtschlater schalten das eben erwähnte Relais ebenfalls ab.

Zur Konstruktion der Hardware:
Neben dem Mikrokontroller zur steuerung wird der Tempomat wahrscheinlich aus einer Schaltung mit Relais bestehen, durch welche das System an und abgeschaltet wird. Außerdem sitzt ein Hochleistungsservo, welcher weniger Widerstand im Stromlosen Zustand hat als die DK-Rückstellfeder aufbringt, welcher mit einem extra Bowdenzug an der DK befestigt ist und diese steuert. So ist es jederzeit möglich die DK weiter zu öffnen, indem man das Gaspedal drückt. Dies soll im Ausfall des Servos Beschleunigen ermöglichen.
Zu guter Letzt ist ansonsten nur noch die Steuereinheit für den Fahrer zu erwähnen, welche die beiden Knöpfe und die LED enthält.

Ich hoffe wir können zusammen da eventuell etwas kleines entwickeln. Ob das nun irgendjemand wirklich baut und testet ist dabei ja erstmal zweitrangig.
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grand
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Re: Die Überlegungen zum Tempomaten...

Beitrag von grand »

Die Idee ist ja nicht schlecht....wobei ich auch ohne Auskomm.
Die ganze Anlage sollte leicht Demontierbar sein...denn damit bekommt man niemals Tüv.
Wenn ich mir Überleg wieviel Seiten KBA Zulassungen Tönungsfolien usw. benötigen hab ich da starke Zweifel.
Gruß
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Sterni
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Re: Die Überlegungen zum Tempomaten...

Beitrag von Sterni »

grand hat geschrieben: Fr 7. Jun 2019, 16:16 Die Idee ist ja nicht schlecht....wobei ich auch ohne Auskomm.
Als ich voriges Jahr mal 1000 Km an einem Tag gefahren bin, hatte ich genügend Zeit mir vorzustellen, wie schön doch jetzt ein Tempomat wäre.
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Sterni
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Re: Die Überlegungen zum Tempomaten...

Beitrag von Sterni »

@Skayo:
Das klingt ja doch ziemlich aufwändig..... :roll:
Die Betätigung der Drosselklappe sehe ich als am schwierigsten an.
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Skayo
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Re: Die Überlegungen zum Tempomaten...

Beitrag von Skayo »

grand hat geschrieben: Fr 7. Jun 2019, 16:16 Die ganze Anlage sollte leicht Demontierbar sein...denn damit bekommt man niemals Tüv.
Wenn ich mir Überleg wieviel Seiten KBA Zulassungen Tönungsfolien usw. benötigen hab ich da starke Zweifel.
Gruß
Ja, leicht demontierbar sollte nicht das Problem sein... Die Frage ist halt, wenn man einen Unfall baut... was ist dann?
Naja, wenn man alles möglichst sicher macht... dann sollte doch der Prüfer das doch irgendwie abnehmen. selbstgebaute Abgasanlagen gehen ja auch durch...
Sterni hat geschrieben: Fr 7. Jun 2019, 21:35 Das klingt ja doch ziemlich aufwändig..... :roll:
Die Betätigung der Drosselklappe sehe ich als am schwierigsten an.
Ist sie ja auch. Aber egal wie man es dreht und wendet, das wird immer aufwendig sein :/
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Sgt.Maulwurf
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Re: Die Überlegungen zum Tempomaten...

Beitrag von Sgt.Maulwurf »

Ich bin der Meinung, auf nem Starlettreffen vor ein paar Jahren, war mal jemand, der einen Universal-Tempomaten verbaut hatte.
Wenn ich mich noch erinnern könnte, wie er hieß...
An den am Kotfluegelrand abgelegten Schraubendreher denkt man erst nach dem Schliessen der Haube.
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