Fahrverhalten mit Alus

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radixdelta
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Fahrverhalten mit Alus

Beitrag von radixdelta »

Moin!

Meine Alus mit 195er Schlappen sind eingetragen. Allerdings sind mir einige Dinge aufgefallen nach den ersten Kilometern. Die Vorderachse ist recht nervös geworden. Der Geradeauslauf hat sich nur leicht verschlechtert, auf der Bremse macht er aber erheblich Zicken. Manchmal zieht er recht kräftig nach links (bleibt aber ebensooft neutral und ist einmal nach Rechts gezogen) und wird im allgemeinen schwer lenkbar und unpräzise. Wenn man nur etwas lenkt zieht das Lenkrad manchmal selbstständig viel mehr in die richtung.

Mein Verdacht: durch die Veränderte ET (37) ist der wirksame Hebel länger und beim Bremsen verringert sich die Vorspur evtl. bis zur Nachspur. Und auf einer Seite sind die Fahrwerksgummis anders verschlissen als auf der anderen Seite und daher zieht er einseitig!? Dann werden wohl PU-Buchsen fällig. (Gibt es die mittlerweile als Set für den P8? Kann man mit denselben Buchsen die Achsschenkel vom P9 mit den Bremsen vom Paseo montieren?)

An den Bremsen liegt es nicht, die Ziehen gleichmässig, evtl. muss ich mich aber auch nur daran gewöhnen? Oder sollte ich ihm etwas mehr Vorspur geben?

Die HA ist dafür anscheinend stabiler geworden, durch den leeren Kofferraum ist die HA ja zu leicht geworden, das scheint mit den Alus besser geworden zu sein, weniger ungefederte Massen nehme ich an.
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Quite
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Beitrag von Quite »

In den meisten Fällen wird die ungefederte Masse mit Alus grösser als mit Standartbereifung. Das liegt aber auch vorallem daran das die Felgen und Reifen im Vergleich breiter werden und somit mehr Gewicht haben.
Auch der Hebel wird mit ET37 nicht wirklich viel grösser, welcher im übrigen für die Vorspur komplet irrelevant ist da dieser Winkel nur von den Spurstangen bzw. secundär vom Sturz abhängig ist.
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Auch Nachlauf und Sturz sind unabhängig von der ET.
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Beim Bremsen und somit einfedern der Vorderache wird mehr Sturz erzeugt welches bei der McPersonachse wie im Starlet auch zu einer vergrösserung der Vorspur führt.

Was sich ändert sind Spurbreiten und Aufstandsflächen, wobei gerade letztere die erhöhte Lenkkraft und das nachlaufen von Spurrillen beeinflusst. Den bei gleichem Reifendruck ist die Fläche des Reifens auf der Strasse immer identisch, egal welche Reifendimensionen, sofern man den Statischen Fall betrachtet, schliesslich ist der Druck eine Kraft pro Fläche und das Fahrzeuggewicht -> Gewichtskraft ist quasi konstant (mehrgewicht der Rad/Reifenkombie sei mal vernachlässigt. Was sich verändert ist die Form der Fläche, je breiter der Reifen desto breiter bzw. kürzer wird die Rechteckfläche. Der Effekt ist nun das dein eine kurze breite Form nicht so Kursstabil in längsrichtung ist wie ein langes schmales Rechteck (Steineranteil). Dafür hat man aber mehr Stabilität in Querrichtung und somit mehr Grip in den Kurven.

Grundsätzlich sollte man je breiter ein Reifen wird die Vorspur reduzieren bzw. das Fahrwerk exakter einstellen da vorallem die dynamischen Einflüsse auf breite Reifen höher sind als auf schmale.
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Overdrive
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Beitrag von Overdrive »

Wat fährst du für Reifen? Reifengrösse?

Mit den flachen Pellen leidet der Komfort und Geradeauslauf.
radixdelta
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Beitrag von radixdelta »

Die Geschichte mit der Spurverstellung hatte ich von Leuten die einen Rennwagen (Rallye) aufgebaut hatten. Neben anderen Rädern hatten sie mit Spurplatten experimantiert um die Kurvengeschwindigkeiten zu steigern. Dadurch ist aber die Aufstandsfläche relativ zum Fahrwerk nach aussen gewandert. Beim Bremsen wollen die Räder eben stehen bleiben und der Rest nicht und nun reissen die Räder mit mehr Hebel am Fahrwerk. Da wurde dann vermutet das im Bereich der Elastizität der Fahrwerksteile und der Buchsen die Tendenz richtung Nachspur geht. Was zur Folge hatte das mit geringerer Spurbreite das Kurvenverhalten bis zum Scheitelpunkt trotzdem besser wurde. (Und nach dem Scheitelpunkt ging es dann um Effekte mit der realtiv ruppigen Sperre, die mit geringerer Spur auch besser zu kontrollieren war) War auch McPherson, allerdings hier und da umgebaut und evtl. auch mit verminderter Vorspur (sollte ja zu schnellerem und aggressiverem Einlenken führen, mit dem Preis das es schwerer kontrollierbar ist)
Den Effekt hatte ich jetzt auch vermutet, weil er eben nur auf der Bremse und evtl. auch etwas im Schubbetrieb nervös wird. Wie weit die Auflagefläche nach aussen gewandert ist weiss ich allerdings nicht.
Und ich könnte schwören das die Pellen leichter sind, kann aber auch Einbildung sein. Warum könnte aber sonst die HA besser funktionieren?
Oder ist auch das Einbildung weil mit mal die VA so komplett anders reagiert?

Ich habe 195-45 auf 7x15. Klar das der Komfort sinkt, war ja beabsichtigt das es etwas straffer wird. In den Kurven fühlt sich das auch ganz gut an, wenn man denn auf dem rechten Padal bleiben kann.

Warum sollte man denn Vorspur reduzieren wenn der Geradeauslauf sowiso schon beeinträchtigt wird? Was bewirkt das genau?
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DD-XT78
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Beitrag von DD-XT78 »

also ich stimme überein.. abe 7x15 / 195/45 ü bügel domstreben und fahrwerk..

finde das heck ist stabiler muss aber ehrlich sagen das echt extrem viel das fahrwerk macht im sommerstarlet habe ich kayaba und im winterstarlet koni gelb und dort wo der jetz hinten anfängt mir angst zu machen ist beim Koni/bilstein im winter noch deutlich mehr sicherheit..

ansonsten finde ich durch die servo und die grossen räder ist die lenkung herrlich direkt , bisl anzug hat er verloren ..und viel nervöser find ich ihn an sich ni, es ist eben nur ne extreme umgewöhnung das er in jede spurrinne zieht an der ampel mal nicht richtig zugepackt reisst es dir das lenkrad aus der hand..

viele schwören ja beim corolla und starlet auf 195/50 wäre wohl performancetechnisc noch besser...
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*WiNtEr EdItIoN 11/12*
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Overdrive
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Beitrag von Overdrive »

Hatte letztens Kofferraum leer. Mal mit ca. 40 ne schnelle Runde Kreisverkehr. Vor der Ausfahrt leicht vom Gas, direkt wieder das Heck nen Stück versetzt.. Besonders sicher fühlt sich das nicht an, finde ich. :D

Hinweis: Ich hab im Winter mit Winterreifen auf feuchter Strasse mal ne 180° Pirouette gedreht... Zum Glück kein Unfall. Der moderne Ford S-Max oder C-Max konnte noch bremsen, obwohl er nicht ganz Mindestabstand gefahren ist und genauso schnell. Zum Glück war auch kein Gegenverkehr, bin nämlich auf der Gegenfahrbahn zum Stillstand gekommen. Ahso: Der Bordstein war auch noch weit weg. *Lucky*

PS: Alles Ori, Bereifung 185-55R14 auf ATU Felgen, Stossdämpfer Ori, Wirkung ca. 80% lt. ADAC-Protokoll. Der Kreisel ist 2 Jahre alt und topf eben.
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