Bremstrommel abbauen

Hier ist Platz für Fragen und Hinweise zu Technik, Reparaturen etc.
Antworten
weisvonnix

Bremstrommel abbauen

Beitrag von weisvonnix »

Hab mir gestern andere Winterreifen montiert und dabei hat sich gezeigt,das sich das Rad HL schwer dreht.Demzufolge ist wohl irgendwas mit der Bremse.Nun war ich zwar fabei grade beim Schrauber meines Vertrauen,aber der steht im Stress und hatte keine Zeit.Meine Frage wäre nun,ist es schwierig die Bremstrommel mal abzubauen um eine Blick drauf werfen zu können und eventuell das Problem zu lokalisieren? Für den der es schon gemacht hat ist es sicher ne leichte Übung,aber sonst??? Sollte man überhaupt vorher schon mal nachsehen,oder besser sich gleich darauf vorbereiten das man die Bremsen tauschen muss?Wenn man nun die Bremstrommel abbaut,wie geht man vor und was wäre dabei zu beachten?
Benutzeravatar
Katana
Starlet-Fachmann
Beiträge: 1656
Registriert: Fr 13. Aug 2010, 13:38
Fahrzeugtyp: Starlet P8
Kontaktdaten:

Beitrag von Katana »

also, die bremstrommel abbauen ist eig. nicht so eine schwere arbeit!
aberman weiss nie!

ich weiss jz nicht wie es beim starletist, entweder die bremstrommel istmit einermutter befestigt oder einfach nur aufgepresst!

wenn sie aufgepresst ist braucht man so einen abzieher, von uns liebevoll "Wixxer" genannt! :D

dabei musst du drauf achten, dass du das blech, dass auf der hinter seite der trommel ist nicht zertrümmerst!
weisvonnix

Beitrag von weisvonnix »

Ja wenn man weis wie,sicher nicht schwer.Aber man sollte es eben schon wissen.Und was auch wichtig ist,wenn es schon schleift.bekommt man sie dann auch wieder zusammen? Hab ja nicht vor es selbst zu reparieren,nur eben mal nen Blick drauf werfen würde ich gern um zu wissen was es sein kann.
Benutzeravatar
Starletter
Starlet-Praktikant
Beiträge: 124
Registriert: Do 2. Apr 2009, 20:21

Beitrag von Starletter »

Das ist nicht so schwer, man muss nur ein paar Dinge berücksichtigen.

Und man muss gewissenhaft arbeiten - die Bremsen sind ja für Deine Sicherheit und die der anderen Verkehrsteilnehmer!
Wenn Du zwei linke Hände hast: Finger weg von den Bremsen. Bist Du handwerklich begabt hilft unten stehende Anleitung. Am besten aber einem Mechaniker zuschauen, bzw. beim selber machen kontrollieren lassen!

Hier eine kleine Anleitung:

Den Reifen musst Du dazu gar nicht mal abmontieren, lass ihn drauf, dann geht das abziehen der Trommel leichter!

Wagen mit Wagenheber anheben.

Um die hintere Bremstrommel zu lösen musst Du als erstes die Abdeckkappe von der Radnabe abhebeln. Das geht entweder mit einem Schraubendreher oder auch mit einer Wasserpumpenzange/Rohrzange. Ich mache es immer mit einer Wasserpumpenzange: Einfach von vorne ansetzen, herzhaft zugreifen und hin und her mergeln, bis die Kappe raus kommt.

Dann siehst Du einen Splint, dahinter eine Schraubenverdrehsicherung. Den Splint biegst Du mit einer Zange gerade, dann kannst Du ihn rausziehen, die Sicherung für die Nabenmutter nimmst Du auch raus. Bevor Du weitermachst, markiere die Position der Nabenmutter (einfach mit einem Schraubendreher einritzen - auf der Mutter und vorne auf der Nabe). Das ist wichtig, damit anschliessend das Radlager wieder richtig angezogen ist. Schau genau: Vielleicht ist ja schon eine Markierung dran!

Dann drehst Du die Nabenmutter raus, die ist nicht fest, das geht entweder schon mit den Fingern oder mit Steckschlüssel.

Aufgepasst: Die Teile, die Du jetzt rausnimmst müssen am Schluss wieder genau so rein - also gut geordnet hinlegen.

Das Radlager bekommst Du entweder mit einer Spitzzange raus, bzw. sitzt es jetzt eh frei und kommt raus, wenn Du die Trommel abziehst und das machst Du so:

Greif Dir das Rad und ziehe es runter. Eventuell musst Du es dabei drehen und hin und her bewegen.

Das Radlager wird mittlerweile schon rausgekommen sein, wenn die Trommel absolut nicht runter will, dann schraub das Rad ab und klopf mit einem Gummi- oder Holzhammer mit sanfter Gewalt auf die Trommel.

Die Handbremse muss natürlich gelöst sein.

Hast Du die Trommel runter, dann erblickst Du die beiden Bremsbacken. Oben ist der Radbremszylinder, der die beiden Backen auseinanderdrückt. Kannst Du vorsichtig probieren, wenn Du ein wenig auf das Bremspedal drückst. Aber nicht zuviel - ohne Bremstrommel können die Zylinder sonst zu weit rauskommen und dann gibts ne Sauerei (Bremsflüssigkeit) und wenn es dumm läuft, wirds auch noch undicht - also wenn Du jetzt das Pedal drückst, dann nur mit vieeeel Gefühl!

Auf den Backen sollte mindestens noch 2mm Belag sein, sonst sollten diese gewechselt werden.

Unten kommt der Seilzug von der Handbremse. Aufgepasst, der könnte bei Dir verklemmt sein. Probiere die Handbremse und schau, ob das Seil ordentlich wieder zurück geht. Falls nicht, dann kannst Du vorsichtig mit Rostlöser probieren, es wieder gängig zu machen.

Aber: Nix auf die Bremsbacken sonst hat es sich ausgebremst. Und natürlich auch kein Öl verwenden! Falls vom Rostlöser was auf die Beläge kommt, dann wieder gut sauber machen!

Wenn alles gängig und in Ordnung ist, dann erfolgt der Zusammenbau in umgekehrer Reihenfolge. Handbremse muss natürlich wieder gelöst sein, schau Dir auch die Bremstrommel an: Wenn diese schon etwas eingelaufen ist und eventuell einen Wulst hat, diesen mit einer Rund- oder Halbrundfeile abfeilen, dann tust Du Dich beim Zusammenbau und beim nächsten abziehen leichter.

Bremsstaub abblasen/abwischen, die Trommel wieder aufsetzen.

Die Nabenmutter darf nicht zu fest angezogen sein, sonst geht das Radlager kaputt, darf aber auch nicht zu locker sein, sonst wackelt das Rad. Aber Du hast ja die Markierung, daher sollte es kein Problem sein.

Falls doch, ein kleiner Tipp: Die Mutter wird so fest angezogen, dass die darunter liegende Scheibe noch per Hand mit einem Schraubendreher verschoben werden kann (evtl. vom Mechaniker zeigen lassen).

Ist die Verdrehsicherung drin, kannst Du den Splint wieder reinstecken. Falls nicht: Verdrehsicherung umpositionieren.

Prüfen ob das Rad fest ist, falls es wackelt, muss die Nabenmutter nachgezogen werden. Wenn das Rad dann läuft ists gut. Handbremse und Fussbremse betätigen, ob diese greifen und das Rad dann wieder frei geben.

Splint noch umknicken und Verschusskappe wieder drauf - am besten mit Gummihammer.

Langsame Probefahrt auf verkehrsarmer Strasse, schauen ob die Bremsen gleichmässig arbeiten, oder ob das Auto auf eine Seite zieht.

Viel Erfolg! :)

Und nochmal der Hinweis: Bremsen sind die Lebensversicherung - Leute mit zwei linken Händen: Finger weg! Sicherheit geht vor Sparsamkeit, im Zweifelsfall immer den Fachmann ran lassen. :nono:
Let it be, let it be, let it be, let it be...
...a Starlet!
Tom1206
Starlet-Praktikant
Beiträge: 105
Registriert: Mi 4. Feb 2009, 16:25

Beitrag von Tom1206 »

da hab ich auch noch einen Tipp beizufügen habs zwar beim Starlet noch nicht gemacht, daher bin ich mir nicht sicher aber auf einer Seite hat die Nabenmutter höchstwahrscheinlich ein Linksgewinde und das bringt man in die normale Richtung nie auf :haudrauf: oder man im schlimmsten Fall könnte man das Radlager beschädigen wenn man zu fest "aufschraubt"
Bild
Benutzeravatar
Starletter
Starlet-Praktikant
Beiträge: 124
Registriert: Do 2. Apr 2009, 20:21

Beitrag von Starletter »

aber auf einer Seite hat die Nabenmutter höchstwahrscheinlich ein Linksgewinde und das bringt man in die normale Richtung nie auf
Negativ, die Nabenmuttern gehen auf beiden Seiten ganz normal, also nach links auf (deshalb auch die Sicherungen, damit sie während der Fahrt nicht locker werden)!

Und die Muttern sind sehr leicht, meist von Hand zu lösen, da mit ihnen direkt der Anpressdruck vom Radlager eingestellt wird.
Zuletzt geändert von Starletter am Fr 24. Dez 2010, 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
Let it be, let it be, let it be, let it be...
...a Starlet!
weisvonnix

Beitrag von weisvonnix »

Na das ist doch mal ne detailierte Beschreibung mit der man was anfangen kann.Aber trotzdem werd ich es mir noch überlegen ob ich sie auf mache,oder warte bis mein Schrauber zeit hat.
Antworten