Wie wichtig ist der Felgen-Mitten-Durchmesser wirklich?

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Masta.a
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Wie wichtig ist der Felgen-Mitten-Durchmesser wirklich?

Beitrag von Masta.a »

Moin Folks,

ich habe mir vor einigen Tagen wirklich gute Conti-Winterreifen (3000km gelaufen) über die Zeitung gekauft.
Nun sind die 4 Reifen bereits auf Stahlfelgen gewesen - die hab ich natürlich dankend angenommen. :rolleyes:
Der Lochkreis passt, die Felgenbreite und die Dimensionen natürlich auch, ABER der Mittendurchmesser nicht.
Da die Reifen vorher scheinbar auf einem Skoda monitert waren, haben die Stahllys 57,1mm Mittenkreisdurchmesser. Ich meine zu wissen, dass unser allseits beliegter P9 einen Mittendurchmesser von 54,1mm hat.

Wie ist es nun mit diesem Durchmesser? Ist es "nur" eine gute Montierhilfe und zentriert sich eh durch das gleichmässige Anziehen der Schrauben von selbst,
oder MUSS die Felge ZWINGEND 54,1mm haben? :nixweis: :confused:

Ich bin gespannt auf eure Antworten. :)
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starletto
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Beitrag von starletto »

ja du hast 54,1 und ich würde mal sagen es isz für den Rundlauf der Felge besser. absolut notwendig nein, empfehlenswert ja.
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Quite
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Beitrag von Quite »

[glow=red]Schrauben sind keine Zentrierelemente!!! [/glow]

Das lernt man im 1.Semester Maschinenbau und kann zu fatalen Folgen führen. Zentriert wird per Bundzentrierung oder Zentrierstiften, wobei ersteres bei der Felgenaufnahme verwendet wird.

Es gibt mehrere Gründe warum das so und nicht anders ist. Da mehr als 1 Verschraubungen verwendet wird, würde eine Mehrfachpassung entstehen wobei sich die Zentriermöglichkeiten von Passflächen gegenseitig aufgehoben werden. Zudem haben verschraubungen die Eigenschaft sich zu setzen, welches mit Klemmoment rückgang und auftrettendes Spiel einher geht. Hinzu kommt die höhere Belastung der Schrauben auf abscheren da die Bolzen nicht nur noch das Drehmoment von Achse auf das Rad sondern dann auch noch die gesamten Radlasten tragen müssen. Diese und durch Beschleunigungsvielfache zb. beim durchfahren von stärkeren Unebenheiten (Schlagloch) übersteigen die Auslegen der Verschraubung und führen im Fall des Falles zum Abreissen des Bolzens mit möglichem Rad verlust.

Daher immer auf den korrekten Durchmesser der (Bund)Innenzentrierung achten.
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Umpelinchen
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Beitrag von Umpelinchen »

Also ich fahr seit 2 Jahren mit Seat Felgen rum und ich hab noch nichts gemerkt :D:D
Und meine Felgen werden "nur" mir den Schrauben zentriert!
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mike-gap
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Beitrag von mike-gap »

Google: Zentrierringe
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worms2
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Beitrag von worms2 »

Ich hätte noch recht gute Felgen mit entsprechender Zentrierung da.
Es sind zwar noch reifen montiert, die aber nichtmehr wirklich gut sind.
Bei Interesse meld Dich einfach.

Tobi
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Quite
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Beitrag von Quite »

Nur mal zum besseren verständniss eine kleine Rechnung:

Der Starlet hat nicht ganz 110Nm Drehmoment, welche auf die Strasse übertragen werden.
Lochkreis ist 100mm womit der Hebelarm der Bolzen 50mm beträgt, somit folgt
110Nm / 0,05m = 2200N , welche sich auf die vorderen beiden Räder verteilen (1100N pro Rad). Der Starlet wiegt leer 750kg + 75kg Standart Fahrer hat man ein Fahrgewicht von ca. 825kg. Die Gewichstverteilung ist recht Frontlastig rechne daher einfach mal mit 60/40, womit 495kg grob 500kg von Vorderachse getragen werden. Masse mal Erdbeschleunigung (9,81m/s²) ergibt die Kraft => 500kgx9,81m/s² = 4905N
Diese Last muss nun ebenfalls von den Bolzen getragen werden, 4905N + 2200N = 7105N.
Das ist das 3,2 Fache der Last für die die Bolzen ausgelegt wurden und das bereits ohne überhaupt zu fahren, den beim Fahren werden durch die auf und Abbewegungen des Chassis Lastvielfache erzeugt, Fahrzeug federt ja nicht ohne Grund ein.
Bolzen werden zwar mit Sicherheitsfaktoren berechnet, daher brechen sie auch nicht sofort aber diese Faktoren sollen Lastspitzen auffangen und den Bolzen dauerhaft belastbar halten.
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the2blood
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Beitrag von the2blood »

Umpelinchen hat geschrieben:Also ich fahr seit 2 Jahren mit Seat Felgen rum und ich hab noch nichts gemerkt :D:D
Und meine Felgen werden "nur" mir den Schrauben zentriert!
du bist ja auch umpelinchen!!! die kann alles!!!
neuestes projekt:
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mike-gap
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Beitrag von mike-gap »

[/quote]
du bist ja auch umpelinchen!!! die kann alles!!![/quote]
Der...
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worms2
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Beitrag von worms2 »

mike-gap hat geschrieben:
du bist ja auch umpelinchen!!! die kann alles!!![/quote]
Der...[/quote]

:D
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Masta.a
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Beitrag von Masta.a »

mike-gap hat geschrieben:Google: Zentrierringe
Kosten unter € 5,--/Stück
Sollte jeder gute Reifenhändler haben.
Zentrierringe sind ne tolle Lösung, das Problem ist nur, dass es sie NUR FÜR ALUFELGEN gibt.. :finger:
Umpelinchen hat geschrieben:Also ich fahr seit 2 Jahren mit Seat Felgen rum und ich hab noch nichts gemerkt :D:D
Und meine Felgen werden "nur" mir den Schrauben zentriert!
Ich fahre auch schon seit mehr als 2 Jahren Alufelgen mit grösserem Zentrierdurchmesser und habe auch noch keine Schäden davongetragen!
Quite hat geschrieben:...Der Starlet hat nicht ganz 110Nm Drehmoment, welche auf die Strasse übertragen werden. Lochkreis ist 100mm womit der Hebelarm der Bolzen 50mm beträgt, somit folgt 110Nm / 0,05m = 2200N, welche sich auf die vorderen beiden Räder verteilen (1100N pro Rad).. Bla bla...
Wenn du schon die Kraft, die auf ein Bolzen wirkt, berechnen willst, musst du dann nicht auch das Drehmoment auf 8 Bolzen, die das Moment übertragen sollen, aufteilen?? Das Drehmoment greift doch an allen 8 Bolzen gleichzeitig an..
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Quite
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Beitrag von Quite »

Das ist richtig, die Vielfache bleibt aber die gleiche egal ob ich insgesamt oder für jeden Bolzen einzeln rechne.
1100N pro Rad sind 275N pro Bolzen, die zusätzliche Last durch Gewicht pro Bolzen ca. 613N -> ca. 888N pro Bolzen also fast die Last des gesamten Rades vorher.
Hinzu kommt das die Belastungsrichtung gegenüber der vom Drehmoment erzeugten Belastung auch noch richtungswechselnt auftritt.
Biege mal ein Metallteile ständig hin und her und man sieht was ich damit meine.

Wenn du schon länger ohne richtige Zentrierung fährst OK, habe aber schon einige böse Schäden gesehen die dadurch entstanden sind, den auf der Autobahn bei 130km/h ein Rad zu verlieren ist alles andere als Lustig.
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Overdrive
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Beitrag von Overdrive »

Mäuschen, haste vergessen dass 1. Gang und Rückwärtsgang verdammt kurz übersetzt sind und dadurch deutlich mehr Nm an den Vorderrädern zerren..?!

3,5:1 ist glaub ich ne gängige Getriebeuntersetzung und nochmal 3:1 an der Endübersetzung..

Macht rund das 10-fache an Moment und damit auch an Newton, die an der Berührfläche Reifen-Strasse zerren und an der Stelle der Radbolzen.

-> Die Zentrierelemente sind ja aus Kunstoff, d.h. die Felge liegt ja über den Kunstoff auf der Radaufnahme.. Das ist ja dann auch mal was anderes als Metall auf Metall. Zumal das ja keine enge Passung ist, sondern "montagefreundlich"..
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Masta.a
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Beitrag von Masta.a »

Overdrive hat geschrieben:-> Die Zentrierelemente sind ja aus Kunstoff, d.h. die Felge liegt ja über den Kunstoff auf der Radaufnahme.. Das ist ja dann auch mal was anderes als Metall auf Metall. Zumal das ja keine enge Passung ist, sondern "montagefreundlich"..
Du sagst also, die "richtige" Zentrierung wäre eher unwichtig? Abgesehen davon, dass ich Stahlfelgen habe und es KEINE Zentrierringe (weder Plastik noch Stahl) dafür gibt?
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Overdrive
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Beitrag von Overdrive »

Nein, ich meine eher: Die Schrauben sind für die Festigkeit und die Zentrierung wie es der Name halt sagt.

Frage ist halt, was passiert, wenn das angesprochene Schlagloch kommt!

Die Schrauben sind ja auch dann erstmal steifer wie der Kunstoffring.
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VitoCalzone
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Beitrag von VitoCalzone »

dadurch dass die zentrierung einen kreis beschreibt wird die belastung am besten auf den gesammten ring verteilt! denn soweit ich richtig aufgepasst habe ist ein kreisförmiges teil das mit der besten statik!
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